Schiffsmodellbau
Tricks &Tipps


Strich

Harro Koebke 

Tochterboot Notarius

Bausatz
Bau des Modells
Fahreigenschaften

 Bausatz

Beim Notarius lag das gleiche Problem vor wie beim Kreuzer: Rumpf und Deck waren fest miteinander verklebt und mussten erst getrennt werden.  Eine Montage des Antriebs allein durch die vorgesehene Öffnung unter dem Aufbau ist praktisch nicht möglich. 

Das Tochterboot besteht zur Hauptsache aus nur zwei Teilen, dem Rumpf und dem Aufbau. Beides ist nicht gerade ein Leichtgewicht mit 284 bzw. 50 Gramm.
Dazu Motor, Jetantrieb und Batterie - das wird vermutlich ein ganz schöner Brocken werden!

Notarius Bausatz

Ich habe beim Bau der Harro Koebke jedenfalls mit dem Tochterboot angefangen. So konnte ich schon bald mit meinem Enkel ein Boot zu Wasser lassen, und natürlich gewinnt man damit auch schon eine Menge Erfahrung für den später anzufangenden Rettungskreuzer. Diese Strategie hat sich später auch als genau richtig herausgestellt.

Eines ließ sich - wie erwähnt - schon nach wenigen Stunden feststellen:
Das Ganze ist in jedem Fall etwas für den "erfahrenen Modellbauer". Auch wenn ich mich durchaus dazu zähle, ist das doch mein erstes Schiff, und da war schon manche Nuss zu knacken. Dennoch kann ich fünf Wochen später feststellen, dass die Bauanleitung, die eben nur aus Strichzeichnungen besteht, dennoch sehr hilfreich und eigentlich ausreichend war.  Fehler in der Anleitung habe ich nicht festgestellt.


Bau des Modells

Vom Beginn der Arbeiten bis zum ersten Fahrversuch habe ich fünf Wochen an dem kleinen Schiff gearbeitet. Man hat eben so seine "Lernkurve".

Zuerst ging es ganz genau nach Bauanleitung und zwar mit dem schon gezeigten Steuerstand:

Notarius Steuerstand

Schon bald standen mehr die Einbauten von Antrieb und Elektrik im Vordergrund, so dass die Bauanleitung unwichtiger wurde. Sehr hilfreich - besonders für das Lackieren - waren die Originalbilder der Harro Koebke und ihres Tochterbootes von der schon erwähnten DVD.

Über den gewählten Antrieb und die Erfahrungen damit habe ich schon geschrieben.

Viel Arbeit steckte in den Details wie Griffstangen, Poller, und den "Ausschmückungsteilen", die alle einzeln zu lackieren waren. Die vorn umlaufende Schiene zum Einpicken der Lifeline habe ich mir geschenkt.

Am Ende sahen Rumpf und Deck dann so aus:

Notarius offen

Man sieht im Deck die Autosicherung 30A und darunter ein Lastrelais, welches vom Hauptschalter darüber eingeschaltet wird. Neben dem Hauptschalter die Ladebuchse. Die Wahl dieser beiden Teile an der Stelle war ein Fehler - s. u.!

....und da steht der Notarius, wenn auch noch nicht ganz fertig:

Notarius fast fertig-1

Das Gewicht mit der grossen 3S-Batterie beträgt 825 gr -mit der kleineren 2S-Batterie waren es 728 gr. Ich hatte mehr erwartet.

Dennoch ist das nicht vorbildgerecht, denn der echte Notarius wiegt 4.500 KG. Im Maßstab 1:25 müssten daraus 288gr werden- weniger als die Hälfte  meines Modells!
Das lässt sich wohl in der Praxis nicht realisieren!

Notarius fast fertig


Notarius fast fertig

Die Lackierung des Rumpfes ist noch nicht komplett, da statt des umlaufenden Gummistreifens hier ein Tesakrepp Rumpf und Deck noch provisorisch zusammen hält. Das wird auch noch eine Weile so bleiben, bis ich ganz sicher bin, dass ich nicht mehr an das Rumpfinnere heran muss. Es ist fast egal, an welchem Teil im Rumpf man noch einmal etwas reparieren oder austauschen muss: Man kommt durch die Öffnung im Deck praktisch an nichts im Rumpfinneren heran! Das Deck muss jedesmal ab.
Auch fehlen noch die mitgelieferten Klebebilder.

Notarius aufgeklappt

Aufgeklappt kommt man an viele Bauteile des Aufbaus leicht heran. Im Vorderteil des Aufbaus sitzt eine kleine Platine, die das Blaulichtsignal erzeugt mit einem Timer NE555.
Die Widerstände für die verschiedenen LED's liegen frei, falls sie noch einmal gewechselt werden müssen.

Notarius fast fertig

Die Haube wird vorn durch zwei starke Federn gehalten. Sie lassen sich aber für größere Wartungsarbeiten leicht aushängen. Die Elektrik ist auf dem Bild  teilweise noch provisorisch.

Notarius fast fertig

Um die Haube offen zu halten, dienen zwei Gummiringe und der vordere Poller

.

Fahreigenschaften

Und dann ging es aufs Wasser:

Notarius Wasserung

So liegt das Boot recht ausgeglichen auf dem Wasser aber ziemlich tief aufgrund seines Gewichtes.
Es ist schon zu erwarten, dass das ganze eine "nasse Angelegenheit" wird.

Notarius Wasserung

Notarius Wasserung

Das ist ausgesprochen langsame Fahrt und geht doch schon recht flott zur Sache.

Notarius Vollgas

Das ist noch nicht ganz Vollgas, weil das Modell sonst anfängt zu springen.


Notarius Vollgas

Ich war am Anfang durchaus im Zweifel, ob der Motor und eine nur zweizellige Batterie ausreichend Kraft für eine Gleitfahrt des Notarius aufbringen würde. Schon bei den ersten Probefahrten kam die Bestätigung, dass es nicht nur reicht, sondern die Leistung sogar gedrosselt werden muss:

Bei zunehmender Power kommt Notarius ins Gleiten und hebt den Bug steil aus dem Wasser. Das tut das Vorbild übrigens genauso, wie ich an den Originalbildern sehen kann.
Die Bugwelle wandert dann unter dem Bootsboden nach hinten, die Auflagefläche auf dem Wasser wird kleiner. Das geht so weiter, bis plötzlich unter dem Boden Luft in den Ansaugkanal des Jetantriebes gelangt. Dann bricht dessen Leistung schlagartig ein, der Bug fällt herunter, der Antrieb kriegt wieder volle Leistung und reißt den Bug nach oben, bis wieder Luft.......

Das schaukelt sich so erheblich auf, dass das Schiffchen glatt aus dem Wasser springt und man nur sofort Gas zurücknehmen kann, um es wieder zu stabilisieren.
Um diese Situation tunlichst zu vermeiden, habe ich sogar den Maximalausschlag des Knüppels am Sender statt auf 150% auf nur 60% eingestellt.

Also: Kraft ist mit dieser Antriebskonfiguration ausreichend vorhanden! Eine 3S-Batterie ist unnötig und zu schwer.
Ich habe auch versucht, etwas Blei in die Rumpfspitze zu packen, um das Eindringen der Luft in den Jetkanal zu vermindern. Das taugte aber nichts - s. "Erfahrungen"!

Erstaunlich ist auch die Wirksamkeit der Lenkung:

Bei Langsamfahrt sind engste Kurven möglich; bei hoher Geschwindigkeit legt sich das Boot rasant in die Kurve.
Ich habe sogar die Ausschläge des Lenkservos auf nur 60% gedrosselt, weil ich sonst kaum eine Geradeausfahrt hinkriegte.

Ein Problem ist das Wasser:
Der Notarius nimmt ständig Wasser über. Das Heck ist eigentlich pausenlos überspült. Dort sitzen bei mir der Hauptschalter und die Ladesteckdose. Das war ein Fehler - siehe "Erfahrungen"!

Und hier gibt es ein erstes, kleines Video zu sehen:

Notarius - erste Fahrversuche

Am nächsten Wochenende sah Notarius schon "fertiger" aus, und so bleibt das jetzt erstmal. Ein endgültiges Verschließen des Decks halte ich für keine gute Idee.



Es funktioniert alles problemlos.
Auch die Kapazität der Batterie von 2.600 mAh scheint mir mehr als reichlich bemessen zu sein.
Und nach längerer Fahrt ist der Motor lediglich "handwarm".

und hier noch einmal ein Film vom fertigen Modell:

Dann kann ich jetzt ja mit der "Harro Koebke" anfangen!

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